Hiddenhausen (WB). »Man braucht ein gutes Zeitmanagement, aber es macht so viel Spaß. Sonst würde ich die ganze Arbeit nicht machen.« Noel Schuppenat ist engagierter CDU-Politiker, stellvertretendes Mitglied in drei Ausschüssen – und mit gerade mal 21 Jahren jüngstes Fraktionsmitglied in Hiddenhausen.
Noel Schuppenat ist in Oetinghausen verwurzelt. Hier lebt er bei seinen Eltern, in Bielefeld studiert er Rechtswissenschaften. Foto: Karin Koteras-Pietsch Der Oetinghauser hatte mit 18 Jahren gerade sein Abitur in der Tasche, als er in die Politik einstieg. »Für mich war damals schon klar, dass ich mitgestalten möchte«, erinnert er sich. Und das ging gut in der Politik. »Ein paar Leute aus meiner Familie sind CDU-nah. Das war für mich schon mal ein Anhaltspunkt.« Der reichte Noel Schuppenat allerdings für eine Entscheidung nicht aus.
Mit 18 in die CDU
Die freie Zeit nach dem Abitur nutzte er im Sommer 2016, um sich Bundestagsdebatten im Fernsehen anzuschauen. »Ich verglich die Ziele und Inhalte der unterschiedlichen Parteien. Die CDU hat mir am besten gefallen.« Im Herbst des gleichen Jahres trat der damals 18-jährige Oetinghauser in die CDU und gleichzeitig in die Junge Union ein.
Beim Neumitgliederempfang wurde er von Fraktionschef Jörg Düning-Gast angesprochen. Eigentlich auch kein Wunder, denn die Zahl der Neumitglieder aus Hiddenhausen sei mit ihm als einzigem doch sehr überschaubar gewesen. Nichtsdestotrotz. Düning-Gast sei angetan gewesen, einen jüngeren Menschen für die Arbeit in der CDU in Hiddenhausen gewinnen zu können.
Nur ein Jahr später, im Herbst 2017 wurde er in die Fraktion aufgenommen. Als sachkundiger Bürger ist er seither stellvertretendes Mitglied im Gemeindeentwicklungsausschuss, im Feuer- und Umwelt- und im Rechnungsprüfungsausschuss.
Jüngere haben andere Sicht
Das Spannendste ist für den jungen Mann mit der markanten Frisur der Gemeindeentwicklungsausschuss. »Das versteht niemand, weil es meist um Bebauungspläne geht. Aber es ist interessant zu sehen, was alles hinter einem Bebauungsplan steckt, wer alles befragt werden muss. Abwägen, Kompromisse finden, das ist hier gefragt«, erzählt Schuppenat.
Und hier kommt dann auch wieder seine Jugend ins Spiel. In manchen Diskussionen täte es der Fraktion gut, Sichtweisen aus unterschiedlichen Altersgruppen zu haben, sagt er. Und dennoch fühle er sich zu jeder Zeit ernst genommen. »Man kann sehr gut mit ihnen reden«, sagt Schuppenat über seine Fraktionskollegen. Und wann immer er eine Frage habe, helfe im jeder gern weiter. Am meisten Gerhard Hempelmann, der sitze in den Fraktionssitzungen neben ihm.
Ansprechpartner für die Jugend
Ein Höhepunkt bei den Projekten sind für Schuppenat die geplanten Fahrradständer an der OPG. »Das habe ich angestoßen. Da war ich von Anfang an im Thema«, sagt er und ein wenig Stolz schwingt in der Stimme mit. Er sei von OPG-Schülern angesprochen worden. Und bei jungen Themen fühle er sich verpflichtet, er habe einen guten Kontakt zu den jüngeren Menschen. »Ich sehe mich durch mein eigenes Alter als Ansprechpartner für die Jugendlichen«, meint der Politiker.
Überhaupt würde er gerne mehr jüngere Menschen in der Politik sehen. »Dann hätten wir eine bessere Mischung.« Er versuche ständig, junge Leute für die politische Arbeit zu gewinnen. Aber häufig werde er nur belächelt, weil er Politik mache. »Von den meisten jungen Leuten wird Politik als langweilig und trocken empfunden«, meint der Oetinghauser. Aber dieses Bild möchte er gerade rücken. Aktuell seien in der Jungen Union Hiddenhausen 30 Mitglieder. »Das könnten mehr werden«, meint Schuppenat.
In der DLRG und bei der Feuerwehr
Der 21-Jährige lebt noch bei seinenEltern und studiert in Bielefeld Rechtswissenschaften auf Staatsexamen sowie Recht und Management mit Bachelor-Abschluss. Und weil neben Studium und Politik noch ein bisschen mehr geht, engagiert sich Noel Schuppenat nebenbei auch noch in der DLRG Herford als stellvertretender Geschäftsführer. Zudem ist er seit seinem neunten Lebensjahr in der Feuerwehr Oetinghausen.
Dass er dort oder zumindest in der Nähe bleiben will, steht für den jungen Mann heute schon fest: »Ich bin hier so verwurzelt und müsste so viel aufgeben, was mir Spaß macht. Das wäre nicht so schön.«
Neben seinem Studienabschluss verfolgt Schuppenat natürlich ein weiteres Ziel: Im nächsten Jahr sind Kommunalwahlen. Dann möchte er es in den Rat schaffen.
Quelle: Westfalen-Blatt Von Karin Koteras-Pietsch